Martin Schmitz Verlag |
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Die Tödliche Doris - KunstSie sehen Fotos der Ausstellung im Kunstraum Bethanien 1999 versehen mit Texten aus dem gleichnamigen Buch. |
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Für ihre Fans hat Die Tödliche Doris immer wieder Autogrammkarten hergestellt. Die erste von 1980 existiert allerdings nur in einem Exemplar. Als das Trio nämlich ihre erste Postsendung von der Berliner Sparkasse zugeschickt bekam, erhielt sie neben dem Kontoauszug auch ein Werbefaltblatt, auf dem eine musizierende Band abgebildet war: eine singende Frau samt Schlagzeuger und Gitarristen. Das Portrait dieser namenlosen, wahrscheinlich nur für die Fotosession erfundenen Band wurde von Doris durch diverse Retuschen mit Tipp-Ex so verändert, daß es der Besetzung ihrer eigenen Band ähnelte. |
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... Nach dem Theaterstück in Tokyo brachte Die Tödliche Doris ihre Bühnengarderobe und einige Musikinstrumente in die endgültige Form. Für eine Ausstellung in der Frankfurter Galerie Tröster & Schlüter im Jahre 1991 wandelten sich drei Minikleidchen aus Polyester in das Objekt „Sesselgruppe Kleid“. Die Kleidchen wurden mit Kissen ausgestopft und auf drei Gartenstühle genäht. Die Knabenschlüpfer, die Fransenslips und die kratzigen Glitzeroberteile verwandelten sich in die Lichtobjekte „Lampe Slip“, „Lampe Oberteil“ und „Lampe Revue“. Eines dieser, nämlich die „Lampe Slip“ befindet sich heute in der Sammlung des schwulen Museums in Berlin. |
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... Jahre zuvor saßen Käthe Kruse, Nikolaus Utermöhlen und Wolfgang Müller zusammen, um ein Musikstück für den englischen Sampler: „Three Minute Symphonie“ zu komponieren. Der Text handelt von der kleinen Maria, die mit Fußring, Kleid und Haarspange allmählich im Moor versinkt. Nah und fern sollte der Ruf nach ihr klingen, so als würden verschiedene Leute hunderte von Metern voneinander entfernt stehen und „Maria“ rufen. |
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„Foto-Dokumentar-Archiv“. Die Mitarbeiter des Archives Nikolaus Utermöhlen, Wolfgang Müller und Käthe Kruse hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die Unmenge an existierenden, unverarbeiteten und mehr oder weniger zufälligen privaten Fotos der 60er, 70er und 80er Jahre aus verschiedenen Nachlässen, Mülleimern und Trödelläden zu sammeln, zu dokumentieren, zu analysieren und schließlich in diverse Kategorien einzuteilen. |
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Im Frühling 1985 entdeckte Doris ihre Liebe zur Malerei. In der Abteilung für den Hobbyfilmer eines Fotofachgeschäfts fand sie einen zauberhaften Super 8 Szenentrenner, der gewöhnlich mit abstrakten bewegten Motiven den Sommer- vom Winterurlaub oder den Kindergeburtstag von der Goldenen Hochzeit trennt. Dieser knapp zwei Sekunden lange Film besteht aus 44 Einzelbildern. |
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Die Handrasseln, die Die Tödliche Doris zum Stück „Weltkonferenz Hochalpen“ schüttelte, wurden zur Verpuppung in Teppichstücke eingerollt, die durch pfauen-federbesetzte Goldpöppel zusammengehalten sind. Insgesamt entstanden sieben solcher Larven. Für diese sieben „Doubles“ mußten zusätzliche Goldpöppel aus Moosi, Pfauenfedern und Glitzerstoff hergestellt werden. Da die beauftragte Firma durch einen Übermittlungsfehler zuviel Material lieferte, wurden die überzähligen Pfauenfedern zum Auflagenobjekt „Souvenir“ weiter verarbeitet. | |||||
(...) Zeitgleich zu der ersten Galerieausstellung erschien die Langspielplatte „Unser Debüt“, der vierte Tonträger der Tödlichen Doris. Musikalisches Thema dieser Produktion war der gerade einsetzende aktuelle Drang vieler Underground- und Dilletantenbands zum Durchbruch, kommerziellen Erfolg und zum Hit. Folglich sollte die Musik von „Unser Debüt“ bemüht, gewollt, angestrengt, ambitioniert, aufdringlich und zugleich kommerziell, U-Musik-mäßig klingen. Das Pendant dazu erschien ein Jahr später. Die LP „sechs“, das Gegenteil: unkommerziell, autonom, esoterisch, ein Kunstwerk, eben E-Musik. |
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